Just try to BeReal!

Der BeReal-Hype ist wortwörtlich real und soll somit mehr Realität in die perfektionistische Social-Media-Welt bringen. Doch hält die neue Plattform wirklich, was sie verspricht und ist somit eine Alternative zu Instagram und co.?

Wie funktioniert BeReal überhaupt?

Die Foto-Sharing App „BeReal“, fordert seine Nutzer:innen einmal pro Tag durch eine Benachrichtigung mit dem Text „Time to BeReal“ auf, ein unbearbeitetes Foto von ihrer Front- und Selfie-Kamera gleichzeitig zu posten. Ziel dabei ist es, den Follower:innen zu zeigen, was man gerade macht und wo man ist. Dafür haben die User:innen zwei Minuten lang Zeit. Bei Fotos, die außerhalb des zweiminütigen Zeitrahmens geschossen wurden, gibt die App zusätzlich an, wie viele Versuche für das Bild benötigt wurden. Somit soll eine authentische, ungefilterte Momentaufnahme aus dem Leben der User:innen entstehen.

BeReal oder doch eher BeFake?

In Anbetracht des ständig steigenden Drucks, in den sozialen Medien ein perfektes Bild abzugeben, hat BeReal zweifellos einen Nerv getroffen. Mit dem Aufruf zur Authentizität hat die Plattform bereits 20 Millionen tägliche Nutzer:innen überzeugt. Dennoch bleibt Instagram der unangefochtene Marktführer unter den sozialen Medien. Kritiker:innen bemängeln jedoch zunehmend, dass Plattformen wie Instagram und co. einen unrealistischen Perfektionismus propagieren. Alles muss makellos aussehen, sodass vieles gestellt und vorgetäuscht wird. BeReal setzt hier einen Kontrast, indem es auf Likes, Follower:innen und Werbung verzichtet. Doch selbst auf dieser Plattform tendieren viele User:innen dazu, nur die oberflächlichen, glücklichen Augenblicke zu präsentieren, während negative Emotionen oder Herausforderungen oft ausgeblendet und nicht gezeigt werden. Der jahrelang trainierte "Selfie-Blick" und der Druck, stets gut auszusehen, bleibt bestehen, obwohl BeReal einen anderen Ansatz verfolgt.

Ich selbst, Angelina Neitz, 21 Jahre alt und derzeit Studentin im Bereich Public Relations, habe BeReal ausprobiert und finde den Ansatz dennoch erfrischend. Es ermutigt mich, echte, ungefilterte Momente meines Lebens zu teilen, ohne mich um Likes oder Follower:innenzahlen zu kümmern. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass der Drang zur Inszenierung und zum Perfektionismus tief verwurzelt ist und nicht einfach verschwindet. Trotzdem sehe ich in BeReal einen Schritt in die richtige Richtung, um die Authentizität in der Welt der sozialen Medien zu fördern.

Danke, dass du uns an deinen Gedanken teilhaben lassen hast, Angelina!

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