Ein Interview mit Christian über sein Praktikum bei Henkel

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Christian Düe studiert im

zweiten Semester Kommunikationsmanagement im Master an der Hochschule Hannover. Seit Oktober 2020 ist er Mitglied im PRSH und gibt uns hier einen ausführlichen Einblick in sein sechsmonatiges Praktikum bei der Henkel AG & Co. KGaA in Hamburg.

Christian, in welchem Studiengang und welchem Semester hast du das Praktikum absolviert?

Das Praktikum habe ich gar nicht während des Studiums gemacht, sondern in meinem Gap Year zwischen Bachelor und Master.

Wer war dein Praxispartner und in welcher Stadt hatte das Unternehmen seinen Standort?

Ich war bei der Henkel AG & Co. KGaA in Hamburg.

Wie lange ging das Praktikum?

Es ging insgesamt 6 Monate.

Wurde dir das Praktikum bezahlt? Wenn ja, in welcher Höhe?

Mein Praktikum wurde mir mit dem Mindestlohn vergütet, das waren dann 1.540€ im Monat.

In welcher Abteilung/welchem Bereich warst du tätig?

Ich war im Bereich Beauty Care Professional tätig, konkret im nationalen Brand Management und Marketing, für die damals gerade erst gelaunchte Marke Authentic Beauty Concept (nachhaltige Premium-Marke für vegane Haarpflege- und Stylingprodukte).

Wie groß war das Team? Wie sahen die Strukturen/Hierarchien aus?

Das nationale Team, in dem ich tätig war, bestand aus der Brand Managerin, dem Education Manager und über den beiden gestellt die Head of Authentic Beauty Concept (ABC), die für den gesamten deutschsprachigen Raum für die Marke verantwortlich war. Darüber hinaus haben wir viel mit dem internationalen Marketing-Team zusammen gearbeitet, welches die internationale Marketingstrategie erarbeitet. Wir als nationales Team sind dann dafür verantwortlich gewesen, die internationale Marketingstrategie im lokalen Markt (also DE, AT, CH) umzusetzen. 

Hattest du eine:n direkte:n Vorgesetzte:n bzw. Ansprechpartner:in, an den:die du dich bei Fragen wenden konntest? Oder musstest du dir Vieles allein beibringen? Wurdest du gut eingearbeitet? Wurdest du angeleitet oder warst du eher auf dich allein gestellt?

Meine direkte Vorgesetzte und Ansprechpartnerin war die Brand Managerin. Mit ihr habe ich mir auch ein Büro geteilt, was sehr hilfreich war, einerseits wenn ich Fragen hatte und andererseits weil ich viel von ihrer Arbeit mitbekommen habe und dadurch auch nochmal nebenbei viel mitnehmen und lernen konnte. Dadurch habe ich viel schneller verstanden, warum und wie etwas gemacht wird. Bei Fragen konnte ich mich immer an alle wenden, aber ich habe erst mal selbst versucht, eine Lösung zu finden und nicht bei jeder Kleinigkeit direkt nachzufragen. In wöchentlichen Meetings konnte ich mich mit meiner Vorgesetzten in Ruhe zusammensetzen und meine Fragen zu aktuellen Projekten, abseits vom teils aufregenden Unternehmensalltag, klären und anstehende Aufgaben besprechen. Die Feedback-Kultur hat mir sehr gefallen. Ich habe eigentlich immer direkt Feedback bekommen, was mir sehr geholfen hat, und hatte außerdem ein längeres Feedback Gespräch nach der Hälfte meines Praktikums, genau so wie am Ende.

Wie hast du die Stimmung im Team empfunden? Wie war die Arbeitsatmosphäre?

Die Stimmung im Team war sehr gut. Da wir so ein kleines Team gewesen sind, war der Austausch untereinander sehr persönlich und auch in stressigen Situationen wurde immer respektvoll miteinander umgegangen. Mir wurde nie langweilig und ich hatte immer genug Aufgaben oder Projekte, an denen ich auch eigenständig gearbeitet habe. Teilweise bin ich da auch manchmal ganz schön an meine Belastungsgrenze gestoßen. Dadurch habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich selber Prioritäten zu setzen und stets einen Überblick über seine To-Do’s zu behalten. Bei Problemen bin ich immer auf ein offenes und verständnisvolles Ohr gestoßen. 

Wie sah dein Aufgabenbereich aus? 

Ich wurde in alle Marketingtätigkeiten mit eingebunden. Dazu zählten z.B. Projekte wie Produktlaunches die vorbereitet werden mussten oder die Erstellung von POS-Materialien in Zusammenarbeit mit den externen Agenturen. Außerdem konnte ich bei der Planung und Umsetzung von diversen Markenevents unterstützen, wie z.B. Kundenevents oder Fotoshootings, bei denen ich auch selber vor Ort war und mich einbringen durfte. Mein Highlight war die NEONYT Fashion Show im Rahmen der Berliner Fashion Week, die wir als Partner begleitet haben. Ich durfte außerdem kundenspezifische Trade Marketing Projekte oder Kampagnen für Online-Kunden übernehmen. Ein weiterer Aufgabenbereich war die Betreuung der Social-Media-Kanäle. Hier konnte ich bei der Redaktions- und Kampagnenplanung, der Abwicklung von Gewinnspielen oder im Bereich Influencer Relations mitwirken. Umsatz- und Abverkaufsanalysen gehörten ebenfalls zu meinen Aufgaben. Und natürlich habe ich auch Aufgaben aus dem Tagesgeschäft übernommen, also Präsentationen erstellt oder Vertriebsanfragen bearbeitet.

Christian konnte während seines Praktikums bei der Fashion Week in Berlin dabei sein.

Christian konnte während seines Praktikums bei der Fashion Week in Berlin dabei sein.

Auch konnte er bei der Planung und Umsetzung eines großen Kundenevents in München unterstützen. Hier zu sehen sind Produkte und Werbematerialien der Marke.

Auch konnte er bei der Planung und Umsetzung eines großen Kundenevents in München unterstützen. Hier zu sehen sind Produkte und Werbematerialien der Marke.

Wurde dir viel Verantwortung anvertraut? Durftest du an allen Projekten teilhaben oder hast du eher kleinere Aufgaben übernommen? Und wenn du Interesse z.B. an einem Projekt hattest, bei dem du eigentlich nicht eingeteilt warst, durftest du auf Nachfrage partizipieren?

Mir wurde sehr viel Verantwortung anvertraut, was nicht bei jedem Praktikum so ist. Dies lag glaube ich vor allem daran, dass wir so ein kleines Team gewesen sind und es immer viel zu tun gab und man auch als Praktikant:in dann sehr mit eingespannt wurde. Ich wusste über jedes Projekt Bescheid und falls ich mal nicht ganz mit eingebunden werden konnte, habe ich durch den engen Austausch und die Tatsache, dass wir uns ein Büro geteilt haben, trotzdem immer viel am Rande mitbekommen. 

Hast du dich als richtiger Teil des Teams gefühlt oder deutlich gemerkt, dass du der:die „Praktikant:in“ bist?

Ich habe mich voll und ganz als Teil des Teams gefühlt. In anderen Praktika habe ich schon etwas ganz anderes erlebt. Hier hatte ich direkt das Gefühl, ein vollwertiges Teammitglied zu sein. Ich konnte meine eigenen Ideen einbringen und wurde gezielt nach meiner Meinung gefragt. Auch die Teilnahme an den vielen Events hat mir gezeigt, dass ich zum Team gehöre. Diese durfte ich nämlich nicht nur mit planen, sondern zum Schluss auch begleiten und somit das fertige „Endprodukt“ miterleben. 

Hattest du nach deinem Praktikum das Gefühl, wirklich etwas gelernt zu haben?

Ich habe sehr viel gelernt und denke immer wieder an die Zeit zurück! Ich glaube, das liegt auch an der Dauer des Praktikums. Ich würde jedem zumindest ein längeres Praktikum empfehlen, gerade wenn es in einem großen Unternehmen ist. Man muss einfach etwas Zeit einkalkulieren, um überhaupt die Unternehmensstrukturen und Abläufe durchblicken zu können. Was ich besonders gelernt habe ist, mir auf einer vollen To-Do-Liste meine eigenen Prioritäten zu setzen, weil man gar nicht alles zeitgleich schaffen kann, was von einem erwartet wird. Außerdem habe ich gelernt, wie wichtig es einerseits ist, ein gutes Briefing zu bekommen, um damit gut arbeiten zu können und andererseits auch, ein gutes Briefing zu geben. Das habe ich vor allem im Umgang mit den Agenturen gemerkt, die ich auch eigenständig steuern durfte. Du musst klar kommunizieren, was genau du haben möchtest! Und natürlich habe ich auch ganz viel aus der Marketing- und Kommunikationsbranche gelernt. Zum Beispiel, wie wichtig eine Corporate Identity ist oder worauf man bei Kooperationen mit Influencern achten muss. Große Einblicke und Learnings habe ich auch bei der Eventplanung bekommen. 

Würdest du dein Praktikum weiterempfehlen?

Ganz klar, JA! Henkel bietet einem als Unternehmen eine wahnsinnige Vielfalt und Möglichkeiten, sich während des Praktikums zu entwickeln. Ich durfte in viele auch fachfremde Bereiche hineinschauen und habe viel über mich gelernt: was ich gut kann und was ich später gerne und nicht so gerne machen möchte. Durch die internationale Vernetzung ist man mit Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft zusammengekommen. Ich habe viel vom direkten Kontakt zu meinen Vorgesetzten und dem offenen Austausch mit anderen Kolleg:innen profitiert. Es wird einem als Praktikant:in wirklich die Chance gegeben, zu zeigen was man kann, was sehr motivierend ist. Man hat gemerkt, dass die eigene Arbeit relevant ist und wertgeschätzt wird.

Danke dir Christian, für dieses ausführliche Interview zu deinem Praktikum! Vielleicht konntest du damit dem:der einen oder anderen helfen, selbst Ideen für die Wahl des Praktikums zu bekommen.

Autorin: Merle Stephan

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