Ein Interview mit Rebecca über ihr Praktikum bei der Fleser Pharma GmbH
In welchem Studiengang und welchem Semester hast du das Praktikum absolviert?
Ich habe das Praktikum in der Zeit zwischen dem Bachelor- und dem Masterstudium absolviert.
Wer war dein Praxispartner und in welcher Stadt war dieser verortet?
Das Unternehmen heißt Fleser Pharma GmbH und sitzt in Ratingen, nahe Düsseldorf. Die Fleser Pharma hat nichts mit einem klassischen Pharma-Unternehmen zu tun, sondern ist ein ganz kleines Unternehmen, vergleichbar mit einem Start-Up. Es handelt sich dabei um einen Marketing- und Vertriebsdienstleister im B2B Bereich, insbesondere für Nahrungsergänzungsmittel, OTC-Produkte und Heilkosmetik. Ziel ist es, ausländischen Marken, die in der DACH-Region Fuß fassen wollen, bei der erfolgreichen Implementierung auf dem Markt zu helfen.
Wie lange ging das Praktikum?
Ich war dort drei Monate als Praktikantin und später noch einmal acht Monate als Werkstudentin beschäftigt.
Wie hoch wurde dir dein Praktikum vergütet? War das der Standard-Satz oder hast du das individuell verhandelt?
Für das Praktikum gab es lediglich eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 300€ im Monat. Dafür habe ich eine Menge Erfahrungen und neue Kenntnisse mitgenommen, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind. Gerade für ein erstes Praktikum war das für mich ideal.
In welcher Abteilung oder welchem Bereich warst du tätig?
Ich war im Online-Marketing tätig.
Wie groß war das Team? Wie sahen die Strukturen und Hierarchien aus?
Damals bestand das Team aus den beiden Geschäftsführern, die selbst aktiv im Bereich Vertrieb und Marketing waren sowie drei weiteren Festangestellten. Eine Person für den Vertriebsaußendienst, eine für das Social-Media-Marketing und eine für das (Online-) Marketing. Ich war zu dem Zeitpunkt die einzige Praktikantin. Als ich mein Praktikum beendete fingen allerdings drei weitere Praktikant:innen an.
Wurdest du gut eingearbeitet und wurdest angeleitet oder warst du eher auf dich allein gestellt?
Sowohl als auch. Aufgrund der Unternehmensgröße lag eine große „hands-on“-Mentalität vor. Mir wurde direkt viel Verantwortung übertragen und ich konnte mich an neuen Dingen ausprobieren, mit denen ich noch nicht so viel Erfahrung hatte. Dennoch wurde ich selbstverständlich in die Betriebsabläufe eingearbeitet. Wann immer ich Fragen hatte oder Unterstützung brauchte, bekam ich sie. Dadurch, dass ich mich auch viel ausprobieren durfte und manchmal durchaus „ins kalte Wasser geschmissen wurde“, habe ich rückblickend aber das Gefühl, so am meisten gelernt zu haben. Allein war ich zu keinem Zeitpunkt und jeder hatte ein offenes Ohr, falls ich mich manchen Dingen nicht gewachsen gefühlt oder sonstige Probleme hatte.
Wie hast du die Stimmung im Team empfunden? Wie war die Arbeitsatmosphäre?
Die Stimmung war toll! Es herrschte eine lockere, freundschaftliche, ja nahezu familiäre Atmosphäre im Team. Wir haben viel Spaß gehabt, auch über Privates gesprochen und sind alle sehr respektvoll miteinander umgegangen.
Wie sah dein Aufgabenbereich aus? Wurde dir viel Verantwortung anvertraut?
Ja ich hatte viel Verantwortung. Mein Aufgabenbereich war dabei sehr breit gefächert: Von der Betreuung der Instagram-Accounts, dem Schreiben von Captions, über das Schreiben und Gestalten neuer Landingpages, Influencer-Marketing (Recherche und gesamte Abwicklung der Kooperation) oder auch Übersetzungsaufgaben, Erstellen von Präsentationen für Kund:innen und das aktive Mitwirken an einem Influencer-Event in Düsseldorf, zu dem ich nachträglich auch die Pressemitteilung verfasst habe. Insgesamt habe ich überall dort ausgeholfen, wo gerade weitere Hände benötigt wurden. Das hat den Arbeitsalltag vielfältig gestaltet und dafür gesorgt, dass mir nie langweilig wurde.
Durftest du an allen Projekten teilhaben oder hast du eher kleinere Aufgaben übernommen? Und wenn du Interesse z. B. an einem Projekt hattest, bei dem du eigentlich nicht eingeteilt warst, durftest du auf Nachfrage partizipieren?
Es wurde immer versucht, mich überall teilhaben zu lassen und Einblicke zu bekommen. In den meisten Fällen durfte ich dabei Teilaufgaben übernehmen. Aufgrund der Unternehmensgröße haben sowieso immer alle mehr oder weniger zusammengearbeitet und waren in ständigem Austausch.
Hast du dich als richtiger Teil des Teams gefühlt oder deutlich gemerkt, dass du die „Praktikantin“ bist?
Ich habe mich zu 100% als Teil des Teams gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass jedem und jeder bei der Fleser Pharma derselbe Respekt entgegengebracht und stets auf Augenhöhe miteinander umgegangen wurde.
Hattest du nach deinem Praktikum das Gefühl, wirklich etwas gelernt zu haben? Wenn ja, was/warum?
Auf jeden Fall! Da mir sehr viel Vertrauen entgegen gebracht wurde, wurde mir auch viel Verantwortung übertragen und ich konnte persönlich sehr viel mitnehmen. Es war eine große Bereicherung und auch für meinen anschließenden Werkstudierendenjob in Hannover eine tolle Grundlage. Ich schätze, die Unternehmensgröße war ein wesentlicher Faktor, dass ich so viel gelernt habe. Aus dieser Erfahrung heraus würde ich jedem und jeder empfehlen, wenigstens einmal in einem kleinen Unternehmen oder einer Agentur gearbeitet zu haben, bevor man sich in die großen Unternehmen wagt. Es ist eine enorme Bereicherung für die eigene Arbeitsmoral. Ich habe gelernt, mit stressigen Situationen umzugehen und vor allem auch mal über meinen eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Starre Hierarchien schränken das meiner Meinung nach leider oft ein.
Würdest du dein Praktikum weiterempfehlen? Wenn ja, warum; wenn nein, warum nicht?
Ja, ich würde das Praktikum weiterempfehlen, wenn man Lust hat, wirklich an allen Projekten mitzuarbeiten und auch was zu lernen. Für jede:n, die/der nur ein Praktikum für den eigenen Lebenslauf anstrebt, ohne sich dabei besonders anzustrengen zu müssen, ist die Fleser Pharma vermutlich die falsche Adresse.
Vielen Dank für das Interview Rebecca! Wir hoffen, es hilft anderen Studierenden bei ihrer Wahl eines passenden Partners für ihr eigenes Praktikum.
Du möchtest uns auch von Deinem Praktikum während des Studiums erzählen? Wir freuen uns, von Dir zu hören!
Autorin: Merle Stephan